Das Leblose ist das Lebendige und die Musik
Quasi eine zweite Uraufführung
Von Werner Schwab

Nach der heftig akklamierten und hocherfolgreichen Inszenierung Alexander Mitterers von „Mein Hundemund“ von Werner Schwab, möchte das Theater im ARTist`s Kaendace damit fortfahren, die Werke Schwabs dem Grazer Publikum eindringlich zu zeigen.
Es ist uns gelungen, die Aufführungsrechte für Schwabs erstes Stück, das bislang nur einmal,1989 in der Regie Werner Schwabs in der Grazer Bronx gespielt wurde und noch in keiner Gesamtausgabe der Werke von Werner Schwab abgedruckt bzw. aufgelistet ist, zu erhalten.
Schwab nimmt bereits in diesem Stück seine philosophische Grundhaltung dem Leben und dem Theater gegenüber ein und setzt sich mit dem Lebendigen und dem Verwesenden, dem lebend Verwesenden und dem Lebendigem im Verwesenden auseinander.
Premiere
im ARTist’s Graz
Do, 11. September 2025
Weitere Vorstellungen im ARTist’s Graz
Samstag,13.09.; Dienstag, 16.09.; Mittwoch, 17.09. und Donnerstag, 18.09.2025
Beginn jeweils 20 Uhr
ARTist’s, Schützgasse 16, 8020 Graz
Karten
Wir bitten um verbindliche Reservierung unter karten@theaterkaendace.at
Bühne und Inszenierung: Josef Maria Krasanovsky
Mit Johanna Hainz und Sonja Kreibich
Livemusik: Dragana Avokadovich
Produktionsleitung: Alexander Mitterer
Es ist im Prinzip Schwabs erstes Fäkaldrama, er nähert sich brachial sprachgewaltig und zugleich vorsichtig seinen künftigen Themen. Es ist vielleicht Schwabs Versuch, einem gescheiterten Volk ein neues Theater zu geben. Dabei versteht sich Schwab als solipsistischer Kaspar Hauser der intellektuell aufgeregten deutschsprachigen Kulturschickeria, die heiße Wortblasen von solidarischem Handeln als gesellschaftspolitisch notwendigste Aufgabe von Kulturarbeit hinausposaunt und hinter dem Rücken immer hierarchischere und marktwirtschaftliche Systeme für das Kulturmanagement definiert und einführt.
Schwab ist einer der wenigen Zeitgenossen dieser Kulturzeit, der die verschiedenen Kunstformen wieder miteinander vereinen kann und er wird zur Ikone seiner kurzen Schaffenszeit für das neue Theater einer Generation, die den Begriff „Volk“ immer mehr ablehnt, aber für jedermann/ frau gültige Verhandlungen am Theater einfordert.
Das Scheitern des Volkes verlangt nach einer neuen Sprache, eine neue Sprache verlangt nach einer neuen Musik, neue Formen verlangen neue Settings und da erscheint Schwab auf der Bühne der Sucht und Suche.
Schwab wird zum ALLEINUNTERHALTER der Kunst der frühen 90 er Jahre
Keine völkischen Themen mehr, sondern das Substantielle wird in einer Sinnlichkeit, die immer mehr sich ans Nekrophile herantatstet, behandelt und einer neuen Menschengeneration als neue Kunst präsentiert.
Wir heutigen Theatermacher hinterfragen natürlich auch den Grazer Säulenheiligen Werner Schwab auf seine Wirkung auf die jetzige Generation – wieviel Relevanz ein Text, der noch in der analogen Welt entstanden ist für unsere beinahe schon von der KI beherrschten Gesellschaft hat.
Josef Maria Krasanovsky wird das Publikum wieder mit einer seiner ungezügelten Inszenierungen konfrontieren und Schwabs ersten Theatertext in ein schrilles Setting zwischen lauter Musik und Fragen stellenden SchauspielerInnen setzen und setzt bei Werner Schwab als Alleinunterhalter tonwörtlich an.
Leading Team
Josef Maria Krasanovsky/ Regie und Bühne
© Christian Ariel Heredia
Geboren 1976 in Salzburg, lebt als freischaffender Regisseur und Autor in Wien. Er arbeitet als Gastdozent an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und der Schauspielakademie Passau (D). Seit 2008 inszeniert er Schauspiel und Musiktheater: Landestheater Linz (AUT), Nationaltheater Sibiu (RO), Theater an der Rott (D), Next Liberty Graz (AUT), Theater Phönix Linz (AUT), Theatertage Heidelberg (D), klagenfurter ensemble (AUT), Garage-X Wien (AUT), Theater Drachengasse Wien (AUT), Theaterfestival Cisneau (MD). In der Saison 2021 wurde seine Inszenierung von Wolfram Lotz’ „Einige Nachrichten an das All“ zum Internationalen Theaterfestival Sibiu (RO) eingeladen.
Alexander Mitterer/ Dramaturgie und Produktion
Foto: Robert Fritz
Geb.1968 in Bruneck/Südtirol, absolvierte sein Schauspielstudium 1993 am Konservatorium der Stadt Wien. Engagements u.a. an der Gessneralle Zürich, Bühnen Graz, Stadttheater Klagenfurt, klagenfurterensemble, Künstlerhaus Wien, Neue Bühne Villach sowie bei renommierten Festivals wie Steirischer Herbst, Styriarte, Volksschauspiele Telfs.
2005 Gründung von Theater Kaendace Graz (nunmehr Theater im ARTist`s Kaendace), das sich häuptsächlich der zeitgenössischen Literatur verpflichtet sieht.
Zahlreiche Engagements in Film-, Funk- und Fernsehproduktionen. Als Komissar Pfurtscheller aus der ORF – Tatort Reihe auch einem breiteren Publikum bekannt.
Sonja Kreibich/ Schauspiel und Ausstattung
geboren in Salzburg, ausgebildet an der Schauspielakademie Elfriede Ott in Wien. Diplomabschluss 2016. Engagements als Schauspielerin und Kostümassistentin. Engagements führten Sie nach Wien, Kärnten, Graz und Vorarlberg. Sie spielte am Werk X Petersplatz, Dschungel Wien, Scala Wien, Kosmostheater Bregenz, Kammerlichtspiele Klagenfurt, klagenfurter ensemble, Theater Kaendace, u.a.
Seit 2016 Ensemblemitglied des Ensemble Porcia. Arbeitete dort mit Regisseur:innen wie Dora Schneider, Leila Müller, Axi Kratzer, Dominik Paetzholdt, Florian Eisner, Peter Gruber, Werner Schneider, Angelica Ladurner u.a.
2019 Mitgründung des Theaterkollektivs WienMaschin und dem Todestheater mit Aline-Sarah Kunisch und Gerhard Fresacher. Erste Produktionen fanden im Raum 8 – Dark City in Klagenfurt statt. Im Juni 2023 brachte WienMaschin in Kooperation mit der Kulturinitiative Bleiburg das Stück „Wild Wild Roses“ von Aline -Sarah Kunisch auf die Bühne, weitere Vorstellungen fanden im Rahmen des Kultursommers Wien 2023 statt.
2024 erarbeiteten Aline-Sarah Kunisch (Regisseurin und Autorin) und Sonja Kreibich (Schauspiel) gemeinsam mit der Band RAHEL und dem Grrrls Chor aus Graz die Uraufführung von „SISI RENNT“ für das Theater im ARTist`s Kaendace.
Johanna Hainz/ Schauspiel
© Andrea Peller
wuchs in Bleiburg/Pliberk (AUT) und Udine (IT) auf. 2016 schloss sie ihr Studium an der Schauspielakademie Elfriede Ott in Wien ab. Seither arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin: Vereinigte Bühnen Graz, Kosmos Theater Wien, Theater der Jugend, klagenfurter ensemble, Kammerlichtspiele, Teater Rampa (SLO), …
Sie arbeitete u.a. mit Paulus Manker, Peter Gruber, Claudia Bühlmann, Thyl Hanscho, …
Johanna Hainz ist Mitglied der Theaterkollektive TraktorReaktor und WienMaschin.
Mondmilch trinken, immer und jetzt. Dein Solarplexus ist mir egal, ist nach Rand, von Miru Miroslava Svolikova am klagenfurter ensemble ihre zweite Zusammenarbeit mit dem Regisseur Josef Maria Krasanovsky.