Herr Heinrich

Von Klara Rabl

“Herr Heinrich” ist ein Theatermonolog für den Schauspieler Alexander Mitterer.
Formal orientiert sich das Ein-Personen-Stück am österreichischen Klassiker “Der Herr Karl” und befasst sich anhand der historischen Figur Heinrich Institoris, dem Verfasser des “Malleus Maleficarum” (sog. “Hexenhammer”), mit den frauenfeindlichen Leitmotiven der neuzeitlichen Hexenverfolgung.
Der Dominikaner Heinrich Kramer war mit diesem Werk maßgeblicher Wegbereiter der neuzeitlichen Hexenverfolgung in Europa. Dabei spielt einer der ersten Hexenprozesse Österreichs, der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, als Auslöser der Radikalisierung des Geistlichen eine zentrale Rolle. Heinrich nimmt das Publikum mit zu diesem historischen Ereignis, in dessen Folge er mit großer Schmach des Landes verwiesen wurde und in der Folge härteste Worte für seine Frauenverachtung fand. Doch diesen Abend wird der einstige Inquisitor nicht ungestraft bestreiten.
Hintergrund
“Herr Heinrich” verhandelt anhand der geradezu extremistisch frauenfeindlichen Haltung des Inquisitors Heinrich Institoris (Heinrich Kramer), dem Verfasser des “Malleus Maleficarum” (sog. Hexenhammer), die historisch tief verwurzelte Misogynie in unserer Gesellschaft. Dabei werden auch Parallelen zu aktuellen Problematiken wie der steigenden Zahl an Femiziden, Male Supremacy Netzwerken, Pickup-Artists und sogenannten Incel-Communities mit ihren frauenfeindlichen Wahnvorstellungen gezogen, sowie Strategien der systematischen Abwertung und Objektivierung von Frauen und der Verteufelung weiblichen Wissens (vgl. Silvia Federici und die feministische Politik der Commons) verhandelt.

Premiere

Montag, 21. Oktober 2024 , 20 Uhr

im ARTist’s, Schützgasse 16, 8020 Graz

Weitere Vorstellungen

23.; 24.; 25.; 28.; 29.; 30.; 31. Oktober und 2. November

jeweils um 20 Uhr

ARTist’s, Schützgasse 16, 8020 Graz

Karten

Wir bitten um verbindliche Reservierung unter karten@theaterkaendace.at, mobil: 0699 100 42281

Text, Bühne und Regie: Klara Rabl
Herr Heinrich:
Alexander Mitterer
Ausstattung:
Klara Rabl und Alexander Miitterer

Klara Rabl (Text, Regie)

Website und Portfolio: klara-rabl.at

Klara Rabl, geboren 1991, ist seit 2009 im Theater tätig. Nach Regieassistenzen am Dschungel Wien und am Schauspielhaus Wien war sie Co-Regisseurin und Produktionsleitung der immersiven Social-Media-Serie „Seestadt-Saga“ Staffel 1&2 (Schauspielhaus Wien). Auf das satirische Science-Fiction Live-Hörspiel „Der verhängnisvolle Tod des Werner Gruber“ folgte das hypermediale Kampfstück „Feed the Troll“, das nach zweimaliger coronabedingter Verschiebung in Kooperation mit dem WERK X-Petersplatz und Okto als One-Shot-Film realisiert wurde, ihre zweite eigenständige Regiearbeit. Diese wurde noch vor der Uraufführung 2019 mit dem Content Vienna Award ausgezeichnet und 2022 für den Fernsehpreis der Erwachsenenbildung nominiert. Im darauffolgenden Jahr führte sie beim klaustrophobischen Kammerspiel „Das Zigarettenreich (Jeder Traum hat ein Ende)“ im WERK X-Petersplatz Regie. Im Sommer 2022 schrieb und inszenierte Klara Rabl mit dem Theater-Filmstück „LÖSS. Ein Weinviertel Western“ die Eröffnungsproduktion des LOESS IS MORE Festivals. Seit 2020 leitet sie die Online-Redaktion der Satiresendung „Willkommen Österreich“. Klara Rabl schreibt und inszeniert freischaffend an der Grenze zwischen Film, Theater, Internet und Radio.